Eigentlich wollte ich im Osterurlaub in Aschau (Chiemgau) ja dem Biber auf die Schliche kommen. Der hat es allerdings lieber vorgezogen, seine Aktivitäten ausschließlich bei völliger Dunkelheit vorzunehmen, so dass meine Ansitzversuche leider alle ins Leere liefen.
Auf dem Rückweg von einem erneuten Versuch fiel mir das Zwitschern der jungen hungrigen Wasseramseln auf, die von ihren Altvögeln lautstark ihr Frühstück einforderten. Und so kam ich in den Genuss, neben der Fütterung den Schwimmunterricht und die ersten Tauchversuche der 5 Jungvögel beobachten zu dürfen. Die Wasseramsel ist der einzige Singvogel der seine Nahrung tauchend und schwimmend unter Wasser fängt. Hierzu zählen hauptsächlich Wasserinsekten, Fische, Flohkrebse und Larven. Die Augen werden dabei durch eine besondere weiße Haut geschützt, die unter Wasser wie eine Taucherbrille funktioniert. Das Federkleid der Jungvögel ist zunächst schiefergrau gefärbt und wechselt im Herbst auf die Färbung der Altvögel.
Natürlich sind die Wasseramseln auch wieder in den heimischen Flüssen, wie z. B. Ennepe, Volme und Wupper zu finden. Der besondere Reiz dieser Aufnahmen im schönen Chiemgau war aber das glasklare Wasser der Prien, die aufgrund der zu diesem Zeitpunkt noch stattfindenden Schneeschmelze ordentlich Wasser führte. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Akrobatik sich der Vogel in der starken Strömung bewegt. Mir hat das Erlebnis wieder gezeigt, wie viele Überraschungen die Naturfotografie für uns bereit hält, wenn man mit offenen Augen die Umwelt wahrnimmt. Genau das macht für mich den besonderen Reiz dieses Hobbys aus. Viel Spaß beim Betrachten der Bilder und wenn es gefällt, Daumen hoch und/oder Teilen!