Schon oft hatte ich in den Wäldern rund um meine Heimatstadt Breckerfeld Spuren von Muffelwild entdeckt. Neben der typischen Losung konnte ich auf den Wechseln an den Weidezäunen ihre Wolle im Stacheldraht feststellen.
Muffel sind Wildschafe, deren ursprüngliche Heimat Sardinien und Korsika ist. Es wird vermutet, dass sie aus jagdlichen Gründen importiert wurden. Seitdem gibt es auch bei uns vereinzelte Bestände. Fotografieren konnte ich sie bislang nur einmal im Hochsauerland oder in entsprechenden Wildgehegen. Der Grund hierfür ist relativ einfach. Im Gegensatz zum Rehwild können die Wildschafe extrem gut sehen. Ihre Gesichtssinne sind insgesamt hervorragend ausgeprägt. Eine menschliche Gestalt erkennen die Tiere auf 1000m.
Das Bild nebenan zeigt den Auslöser für mein neues Naturfotoprojekt. Kurz nach dem Morgengrauen zeigten sich mir diese beiden Wildschafe auf einem frisch eingesäten Maisfeld. Seitdem bin ich von diesen schönen intelligenten Tieren fasziniert und versuche sie in den Sucher zu bekommen, was jedoch aufgrund ihres Warnsystems und ausgeprägtem Fluchtverhalten eine echte Herausforderung ist. Oft höre ich nur einen zischenden Warnlaut und das Klopfen der Hufe der flüchtenden Tiere. Darüber hinaus haben die Wildschafe keinen festen Einstand, sondern ziehen in ihrem Revier stetig umher. Deswegen liefen wohl auch zahlreiche Ansitzversuche meinerseits zunächst ins Leere. Offensichtlich stehen die jungen Maistriebe und Raps ganz oben auf der Speisekarte. Also habe ich mich daran orientiert und war gut getarnt kurz nach dem Morgengrauen an diesen Feldern auf Fotopirsch unterwegs. Mit viel Glück verlassen die Mufflons dann die sicheren Wälder und zeigen sich zum äsen. Die Lämmer orientieren sich zum Muttertier durch ständige Laute, so dass ich die Herden zumindest grob ausmachen konnte. Mit viel Geduld und Beachtung der Windrichtung, sind mir dann ein paar Aufnahmen geglückt. Leider sind die Tiere nicht für diese Region bestimmt, obwohl sich sich an den steilen Hängen der Ennepe und des Steinbachtals sehr wohl zu fühlen scheinen. So leiden viele Tiere an Hufkrankheiten aufgrund der hohen Bodenfeuchte und der fehlenden Felsen im Gegensatz zu ihrer urspünglichen Heimat. Eine kleine Auswahl von den bereits entstandenen Bildern findet Ihr im Anschluss. Wenn Euch der Beitrag gefällt, würde ich mich über ein "Liken" und "Teilen" freuen. Vielleicht gibt es dann ja öfter mal eine kleine Naturstory hier...